Die Wahl steht kurz bevor und ich war dieses Mal regelrecht aktiv. Seitdem ich Mutter bin beachte ich die Hebammensituation natürlich mit viel mehr Nähe und bin entsprechend besorgt. Überlegt man, dieses Abenteuer ein zweites Mal zu wagen, wird einem schon sehr flau im Magen, habe ich doch danach viele besorgniserregende Geburtsstories erlebt, die meine regelrecht heimisch erschienen liessen, trotz Klinik mit Neonatalstation, Klinikzimmer ohne Familienzimmer.
Also hatte ich früh für mich entschieden, dass ich in der nächsten Wahl diese Hebammenfrage zu einer zentralen in meiner Wahlentscheidung machen würde. Schon anfang des Jahres fing ich an, Parteiprogramme etc bezüglich dieser Frage zu durchforsten, und war froh im Mai dann die Wahlprüfsteine des Hebammenverbandes veröffentlicht zu sehen. (Antworten hier nachzulesen) Damit konnte ich für die Zweitstimme schon etwas anfangen.
Fehlten die Direktkandidaten. Da musste ich wohl oder übel auf den Wahlkampf warten, nur um dann festzustellen, dass mein Wahlthema da gar nicht stattfand. Also suchte ich die Direktwahlkandidaten meines Wahlbezirks heraus und begann dieses zu schreiben. Erstes Problem, die Kontaktaufnahme. Einige hatten eine eMail-Adresse veröffentlicht, andere ein Kontaktformular auf ihrer page, andere waren eher nicht oder nur über twitter zu erreichen? Meine Fragen waren aber umfangreicher:
Hier meine Kontaktaufnahme an die Kandidaten:
Betreff: für meine Wahlentscheidung: ihre Position zur Hebammenfrage
Hallo,nachdem ich mir so ziemlich sämtliche Wahlplakate angeschaut, gelesen und versucht habe, diese zu interpretieren, aber auch die meisten Wahlprogramme mir durchgelesen habe, stelle ich fest, dass „mein“ Thema in der diesjährigen Wahl praktisch nicht stattfindet. Trotzdem in den Medien mehrfach darauf hingewiesen wurde, und auch trotzdem die Geburtenzahlen in ihrem Wahlkreis steigend sind und dementsprechend dieses Thema zumindest vielen Wählerinnen nicht vollständig egal sein sollte, möchte ich hinzufügen.Also schreibe ich alle in Frage kommenden Direktkandidaten meines Wahlkreises persönlich an, um Antwort auf die Frage zu finden. Denn diese ist für mich wahlentscheidend, da ich in der letzten Legislaturperiode Mutter geworden bin und ernsthaft vorhabe, das nochmal zu werden: Die Hebammenfrage.Daher meine Fragen:Was haben sie vor, als Direktkandidat im Bundestag zu diesem Thema zu bewegen?Was muss sich aus ihrer Sicht in der Hinsicht ändern, muss sich überhaupt was ändern? undWas sind ihre Ziele bzgl. dieses Themas undwas haben Sie dahingehend konkret vor, zu unternehmen?Vielen Dank für ihre Zeit und hoffentlich ihre Antwort dazu.Mit freundlichen Grüssen, Anne Starkloff(Dipl. MedienInf, arbeitende Mutter in Vollzeit arbeitend)
edit: Mein Wahlkreis ist übrigens 159 und ich habe nur die Direktwahlkandidaten angeschrieben, die ich z.Bsp mit den Wahlprüfsteinen vergleichen konnte, die in irgendeiner Weise für mich als „wählbar“ in Frage kamen (also keine afd oder npd) oder denen ich eine halbwege Chance einräume, in den vorderen Plätzen einzukommen. Schlicht auch, weil ich eine vollständige Kandidatenliste mit deren Kontaktinformation ich nicht gefunden habe.
PS: falls erwünscht, könnte ich noch die entsprechenden Partei-Programm-Verlinkungen hier hinzufügen.